Sexuell übertragbare Krankheiten
Sexuell übertragbare Infektionen (STIs)
Sexuell übertragbare Infektionen (STIs), auch bekannt als sexuell übertragbare Krankheiten (STDs), sind Infektionen, die durch sexuellen Kontakt von einer Person auf eine andere übertragen werden. Sie werden durch Bakterien, Viren, Parasiten oder Hefepilze verursacht. Es gibt über 20 verschiedene Arten von STIs, darunter Chlamydien, Genitalherpes, Gonorrhoe (Tripper), HIV/AIDS, Humane Papillomviren (HPV), Syphilis und Trichomoniasis.
STIs können Menschen jeden Geschlechts betreffen, aber Komplikationen sind bei Frauen oft schwerwiegender. Während der Schwangerschaft können bestimmte STIs das ungeborene Kind gefährden. Bakterielle, parasitäre und pilzbedingte Infektionen sind in der Regel mit Medikamenten heilbar, während virale Infektionen nicht heilbar sind, jedoch mit antiviralen Therapien gut kontrolliert werden können.
HIV / AIDS
Das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) schwächt das Immunsystem, indem es weiße Blutkörperchen zerstört, die für die Abwehr von Infektionen zuständig sind. Ohne Behandlung kann HIV in das erworbene Immunschwächesyndrom (AIDS) übergehen – das Endstadium der Infektion. Nicht alle HIV-positiven Personen entwickeln jedoch AIDS.
Übertragungswege:
Ungeschützter Geschlechtsverkehr
Gemeinsame Nutzung von Nadeln oder Spritzen
Kontakt mit infiziertem Blut
Übertragung von der Mutter auf das Kind während Schwangerschaft oder Geburt
Symptome:
Frühphase: grippeähnliche Beschwerden, geschwollene Lymphknoten (2–4 Wochen nach Ansteckung)
Spätphase: oft jahrelang ohne erkennbare Symptome
Syphilis
Syphilis ist eine bakterielle Infektion, die durch sexuellen Kontakt oder von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen wird. Die Erkrankung verläuft in mehreren Stadien:
Primärstadium: schmerzloses Geschwür (Ulkus), eventuell Lymphknotenschwellung
Sekundärstadium: nicht-juckender Hautausschlag, typischerweise an Handflächen und Fußsohlen
Latenzstadium: keine sichtbaren Symptome, jedoch weiterhin infektiös
Unbehandelt kann Syphilis zu schweren Gesundheitsschäden führen und das Risiko einer HIV-Infektion erhöhen.
Hepatitis B und C
Hepatitis bezeichnet eine Entzündung der Leber, die häufig durch Viren, aber auch durch Medikamente, Alkohol, Toxine oder Autoimmunerkrankungen verursacht wird.
Hepatitis B:
Übertragung durch sexuellen Kontakt, Blut oder von der Mutter auf das Kind
Höheres Risiko bei nicht geimpften Erwachsenen mit mehreren Sexualpartnern
Hepatitis C:
Seltener sexuell übertragbar
Risiko steigt bei Vorliegen anderer STIs, bei Analverkehr oder HIV-Koinfektion
Die CDC empfiehlt, dass alle Erwachsenen mindestens einmal auf Hepatitis C getestet werden
Gonorrhoe (Tripper)
Gonorrhoe ist eine bakterielle Geschlechtskrankheit, die vor allem junge Erwachsene betrifft. Die Infektion kann Harnwege, Enddarm oder Rachen betreffen und bei der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden.
Symptome:
Bei Männern: Schmerzen beim Wasserlassen, Ausfluss aus der Harnröhre
Bei Frauen: zunächst oft kaum bemerkbar, später Unterleibsschmerzen, Zwischenblutungen, veränderter Ausfluss
Wird Gonorrhoe nicht behandelt, kann sie zu Unfruchtbarkeit, Beckenentzündungen und einem erhöhten Risiko für HIV führen.
Genitalherpes
Genitalherpes wird durch das Herpes-simplex-Virus (HSV) verursacht und durch vaginalen, analen oder oralen Geschlechtsverkehr übertragen – auch ohne sichtbare Läsionen. Eine Übertragung während der Geburt ist möglich.
Symptome:
Schmerzhafte Bläschen oder Geschwüre
Brennen oder Jucken im Genitalbereich
Grippeähnliche Symptome bei Erstinfektion
Einige Betroffene bleiben symptomfrei. Das Virus verbleibt lebenslang im Körper; Rückfälle sind möglich, nehmen aber mit der Zeit häufig ab.
Trichomoniasis
Trichomoniasis ist eine sexuell übertragbare Infektion, die durch den Parasiten Trichomonas vaginalis verursacht wird.
Symptome:
Bei Frauen: gelblich-grüner oder grauer Ausfluss, unangenehmer Geruch, Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr, Juckreiz
Bei Männern: häufig symptomlos; gelegentlich Ausfluss, Brennen beim Wasserlassen oder beim Samenerguss
Chlamydien
Chlamydien sind bakterielle Infektionen, die durch vaginalen, analen oder oralen Sex übertragen werden. Besonders häufig tritt die Infektion bei jungen Menschen zwischen 14 und 24 Jahren auf.
Übertragung:
Über Sperma, Scheidensekret oder Präejakulat
Kann Genitalien, Rachen, Augen oder Enddarm betreffen
Komplikationen:
Beckenentzündung
Unfruchtbarkeit
Eileiterschwangerschaft
Da Chlamydien oft keine Symptome verursachen, ist eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung besonders wichtig.
Humane Papillomviren (HPV)
HPV ist eine Gruppe von über 200 Virustypen, von denen etwa 40 den Genitalbereich betreffen. HPV ist die häufigste sexuell übertragbare Infektion weltweit.
Typen:
Niedriges Risiko: Verursacht Genitalwarzen
Hohes Risiko: Kann zu verschiedenen Krebsarten führen (z. B. Gebärmutterhals-, Anal-, Rachen-, Vulva-, Vaginal- und Peniskrebs)
Symptome:
Oft symptomlos
Eine chronische Infektion kann zu Zellveränderungen und Krebs führen
Früherkennung & Prävention:
Pap-Tests und HPV-Tests erkennen Zellveränderungen frühzeitig
Impfungen bieten wirksamen Schutz gegen die gefährlichsten HPV-Typen

